KDK – Erhebungsbogen

Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen und Kommunales Denkmalkonzept

Historische Luftaufnahme der Altstadt von Aub vor 1945

Die kleine Landstadt Aub liegt etwas abseits der großen Wegeverbindungen im Ochsenfurter Gau. Die heutige Stadtstruktur der Altstadt entspricht fast vollständig der räumlichen Situation um 1826, als die Uraufnahme angefertigt wurde. Schlossbezirk, jüdisches Viertel, Spital, die Gründungszelle des ehemaligen Klosters (heute Stadtpfarrkirche), große ehemalige Wirtshäuser am zentralen Straßenmarkt sowie viele Wohn- und Handwerkerhäuser mit landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden zeugen von einem lebendigen Leben in dieser kleinen Stadt

Lückenlos umschließt die Stadtmauer bis heute die kompakte steinerne Altstadt. In ihr liegen ca. 65 Einzeldenkmale und ca. 160 ortsbildprägende Gebäude und bilden das denkmalgeschützte Altstadtensemble. Aufgrund der idealtypischen Lage am halben Hang etwas oberhalb des Flüsschens Gollach wirkt die markante und kompakte Stadtsilhouette weitgehend als geschlossenes Ortsbild. Stellenweise wird sie jedoch von hohen Laubbäumen entlang der Gollach und an der südwestlichen Stadtmauer wie von einem Vorhang verdeckt.

Wie hinter einem Vorhang ist auch im Inneren der Häuser viel originale Ausstattung erhalten geblieben. Teilweise haben langjährige Leerstände und Unternutzung gerade der großen und wertvollen Objekte am Marktplatz und dem südlichen und nördlichen Stadteingang dazu geführt.

Den Bürgern der Stadt ist es gelungen diese Strukturen zu erhalten, zu pflegen und zu entwickeln und wichtige zentrale Baukörper sowie das Ensemble mit zukunftsfähigen Nutzungen zu beleben und am Leben zu halten:
Stellvertretend sei hier die kulturelle und soziale Nutzung des Spitals, des Kindergartens in der Hauptstraße 17, die Nutzung des Marktplatzes 3 durch den Kulturverein „Ars Musica“ sowie die Wohnnutzung des Schlosses durch Asylbewerber genannt.

Inhalt des kommunalen Denkmalkonzeptes ist nun nicht nur die Dokumentation und Analyse der denkmalpflegerischen Potentiale und Interessen, sondern auch die planerische Vorbereitung der baulichen Aktivierung einzelner Häuser. Dafür wurden Objekte identifiziert, die durch ihre Denkmaleigenschaften, Lage und Größe eine besondere Funktion in der Altstadt übernehmen. Für diese Objekte wurden vertiefte baufachliche Untersuchungen und Analysen durchgeführt. Im Modul 3 des KDK werden dafür Testentwürfe und Machbarkeitsstudien erarbeitet. Diese helfen dabei möglichen Investoren die Angst vor dem Denkmal zu nehmen, die Vorstellungen für vielfältige Nutzungsmöglichkeiten anzuregen, die Eintrittsschwelle durch umfangreiche Vorinformationen niedrig zu halten und den finanziellen Aufwand realistisch einzuschätzen sowie Fördermöglichkeiten und die administrative Unterstützung der Fachbehörden zu verbinden und zu nutzen. Zudem soll im KDK-Prozess das schon vorhandene Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger um ihr bauliches und städtebauliches Erbe noch weiter vertieft werden.

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