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Stadt Aub

Denkmalbörse "PROJEKT AUF.MASS"

Artikel vom 02.03.2023

Denkmalbörse "PROJEKT AUF.MASS"

Projekt „AUF.MASS“: Das Kommunale Denkmalkonzept Aub geht kreative Wege

 

Die Stadt Aub besitzt eine historische Altstadt mit nahezu vollständiger erhaltener Ummauerung und den sie umgebenden Grüngürtel. Ihr mittelalterlicher Stadtgrundriss mit seiner Parzellenstruktur und seiner Wegeführung blieb über die Jahrhunderte weitgehend unverändert bestehen. Eine Vielzahl baugeschichtlich interessanter Einzelbauten prägt den Charakter des Städtchens bis heute. Der Marktplatz mit den noch überwiegend giebelständig ausgerichteten Bauten des 16. bis 18. Jahrhunderts stellt ein besonderes Schmuckstück dar.  Mit allen diesen Qualitäten ist die Altstadt als Ensemble in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.

Wie alle solchen kleinen Zentralorte im peripheren ländlichen Raum hat Aub aber auch Probleme. Sie entstanden durch den Verlust der zentralen Funktion in Handel, Handwerk, Gastronomie und Verwaltung auf der einen, durch die in die Neubaugebiete verlagerte Wohnfunktion auf der anderen Seite. Die Folge sind etliche, oft seit vielen Jahren bestehende Leerstände und Unternutzungen im historischen Ortskern. Immerhin sind Wirtshäuser und Läden noch nicht ganz aus der Altstadt verschwunden, so dass ein kleinstädtisches Leben noch spürbar ist. Die Stadt schaut diesen Prozessen aber keineswegs tatenlos zu. Sie bemüht sich, mit eigenen Initiativen und staatlichen Förderprogrammen die Probleme anzupacken und ihre Qualitäten wieder stärker herauszuarbeiten.

Eines der dabei angewandten Instrumente ist das „Kommunale Denkmalkonzept (KDK)“, dass die Stadt mit Unterstützung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege seit August 2020 entwickelt. Nach der üblichen Erfassung der Denkmalwerte in Modul 1 und der Ausarbeitung des planerischen Konzeptes in Modul 2 des KDKs, konnten nun auch schon mehrere Einzelprojekte im Rahmen von Modulen 3 auf den Weg gebracht werden. Dazu zählt beispielsweise die Unterstützung des „Fränkischen Heimatvereins Aub e.V.“ bei der Notsicherung und Zugänglichmachung der „Neuen Synagoge“ in der Neuertgasse oder die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie zur Neubelebung des Areals um das Anwesen Marktplatz 25.

Ein ganz zentrales Projekt des Kommunalen Denkmalkonzepts ist das Projekt „AUF.MASS“. Der Grundgedanke dahinter ist, möglichen Nutzern und Kaufinteressenten die leerstehenden Gebäude auf dem Silbertablett zu präsentieren. Daher wurden sie digital aufgemessen, ihre Baugeschichte untersucht und ein mögliches Nutzungskonzept denkmalfachlich abgestimmt. Jeder mögliche Käufer erfährt dann alles Nötige über das Objekt und weiß, was realistisch damit anzufangen ist. Für die wichtigsten wurden Exposés erstellt, die analog oder digital jedem Interessenten an die Hand gegeben werden können. Eine weitere Beratung ist im Rahmen des KDKs möglich.

Gebündelt wird das alles im Rahmen des Auber Frühjahrsmarktes am 26.03.23 der Öffentlichkeit vorgeführt. Im Rahmen des Marktes findet eine Auber Denkmalbörse statt, bei welcher zum Verkauf stehende Bauten besichtigt werden können. Fachkundige Berater stehen vor Ort beratend zur Verfügung.

Die Auftaktveranstaltung findet im Renaissancehaus Marktplatz 19 um 14 Uhr in einem der untersuchten und verfügbaren Objekte statt.

Die Stadt Aub, der Landkreis Würzburg und das Landesamt für Denkmalpflege würden sich über einen regen Besuch freuen.

http://www.stadt-aub.de//rathaus-service/das-rathaus-informiert